Pressemeldungen und Reaktionen

Bericht Wochenblatt 26.02.2020

Feldpost von der Front
Ausstellung über Briefe im Zweiten Weltkrieg im Stadtteiltreff Gonsenheim

Der Stadtteiltreff Gonsenheim präsentiert im März unter dem Titel „Briefe von der Front“ eine Ausstellung über Feldpost im Zweiten Weltkrieg mit umfangreichem Rahmenprogramm – von einem wissenschaftlichen Vortrag, über eine passende Lesung und ein Übersetzungscafé bis hin zu einer szenischen Lesung mit Livemusik ist alles dabei. Mit großer Beteiligung haben interessierte Bürgerinnen und Bürger eine tolle Ausstellung mit Briefwechseln aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und ihrer historischen Einordnung erstellt. Diese wird am 3. März im Stadtteiltreff eröffnet.[...]

 

Bericht AZ 03.02.2020

Post und Patronen
Ausstellung „Briefe von der Front“ im Gonsenheimer Stadtteiltreff

Für Thomas Bartsch war es ein Eintauchen in die Geschichte seiner Familie, ein zunächst von ihm nicht völlig entzifferbarer Blick auf Lebenszeichen von der Front des Zweiten Weltkriegs. Im Nachlass seiner Mutter hatte Bartsch eben jene Briefe gefunden, die den Anstoß gaben zu einer Ausstellung im Stadtteiltreff Gonsenheim, die vom 3. März bis zum 9. April zu sehen ist und von einem Rahmenprogramm begleitet wird. „Briefe von der Front“ befasst sich auf 16 Tafeln mit dem Thema „Feldpost im 2. Weltkrieg“. Und so findet sich auch das in den von Thomas Bartsch gefundenen Briefen festgehaltene Einzelschicksal der Familie Glaser auf einer der Tafeln: Seine Großmutter hatte nicht nur ihren Ehemann, sondern auch zwei Brüder an den mörderischen Krieg verloren.. [...]

 

Bericht AZ 02.02.2022

Schreckliches – zwischen den Zeilen
Ausstellung „Briefe von der Front“: Feldpostbriefe macht Schicksale Mainzer Familien fassbar

Artikel: Briefe von der Front an die Familien in Mainz (allgemeine-zeitung.de)

Bericht Wochenblatt 05.02.2022

Persönliche Schicksale greifbar machen
Ausstellung „Briefe von der Front“ dokumentiert Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf Mainzer Familien

[...] Im Rahmen der Eröffnung zeigte sich Peter Lautzas, der Vorsitzende des Fördervereins Stadthistorisches Museum Mainz, glücklich, „die kleine, aber feine und notwendige Ausstellung“ zeigen zu dürfen. „Krieg kennt man heute nur noch von Computerspielen und aus TV-Serien, die das gnadenlos vermarkten, verfälschen und die entscheidenden menschlichen Leidensaspekten rauslassen, denn es soll ja heldenhaft zu gehen. Insofern ist es unbedingt nötig, dass man auf dieses Thema wieder zu sprechen kommt“, betonte Lautzas die Bedeutung dieser Ausstellung. [...]

Link: Wochenblatt 05.02.2022

Leserbrief Prof. Dr. Volker Beeck, 12.02.2022

Kriege verhindern

Die von Armin Thomas in seinem Artikel aufgeführten Schicksale sind ergreifend. Es ist außerordentlich bedeutsam, sich die Schrecken eines Krieges immer wieder zu verdeutlichen. 

Wir müssen alles dafür tun, kriegerische Konflikte zu verhindern. Das gilt für die Ukraine wie für andere Orte auf der Welt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie lange die Trauer um die Gefallenen anhält. Ein Onkel von mir ist im 2. Weltkrieg gefallen, und meine Mutter trauert heute noch um ihren Bruder.

Dem Stadthistorischen Museum Mainz sei für seine eindrucksvolle Ausstellung gedankt.

Prof. Dr. Volker Beeck, Mainz

Schreiben von Dr. Martin Humburg, 10.02.2022

Lieber Herr Bartsch und Team der Ausstellung,

Ihren Katalog habe ich jetzt gelesen, auch Ihren Radiobeitrag gehört. Sehr schön, und es zeigt die vielfältige Vernetzung, die Sie mit dem kreativen Team vertiefen.

Sie haben damit einen "Kairos", einen guten Augenblick, getroffen. Noch besser: Sie setzen diesen Moment. Denn so wie Sie es machen, könnte es ein ganz neuer Impuls werden zu einer Beschäftigung mit dieser Quelle Feldpostbrief, warum nicht auch an vielen anderen Orten? Sie könnten also modellhaft vorangehen und andere Initiativen anstoßen und dann auch beraten. Die Multidisziplinität, die weitere Ausstrahlung in Schule (die Unterrichtsentwürfe) und Öffentlichkeit können gerade in diesem Jahr aus mehreren Gründen eine echte Initialzündung sein:

Nach den ersten Wellen in den 1980er und 1990er Jahren (Sterz, Peter Knoch, dann einige Dissertationen und viele Einzelpublikationen) war es etwas stiller geworden um das Thema FPB. Damals entsprach das einem 'Aufräumen' von Kellern und Speichern der ersten Generation 'danach', und so kamen viele FPB-Sammlungen in Archive, vor allem die Bibliothek für Zeitgeschichte in Stuttgart, die bis heute in Systematik und Intensität führend ist, später kam das Post- und Telekommunikationsmuseum in Berlin dazu, dazu viele lokale Stadtarchive, deren Aktivitäten auf diesem Feld bisher aber nicht koordiniert sind. [...]

Aber jetzt kann es tatsächlich einen weiteren Schub zu dem Thema  geben. Heute, gerade am Ende der Coronawelle, die manche zum häuslichen Aufräumen veranlasst, trifft die älter gewordene Generation der Baby-Boomer auf die immer noch durchgereichten Erbstücke ihrer Eltern und die heutigen Erben wissen oft nicht so recht, was sie damit tun sollen, insbesondere wenn man nicht historisch spezialisiert und gleichzeitig institutionell gut aufgestellt ist. Die Phase einer guten Sicherung und Auswertung dieser Bestände ist eine Möglichkeit und riesige Herausforderung. Erben  sind bereit, ganze Konvolute abzugeben, aber sie wollen es wertgeschätzt und verantwortlich verwahrt wissen.

Dr. Martin Humburg, Detmold

zum Buch von Dr. Humburg

Schreiben von Stefan Sauer, 14.02.2022

Zur Ausstellung Briefe von der Front

Die Zeit von 1933 bis 1945 ist eines der dunkelsten Kapitel unserer deutschen Geschichte. Sich heute die in dieser Zeit begangenen unsagbar schrecklichen Verbrechen mit ihren Millionen von Opfern zu vergegenwärtigen, ist kaum noch möglich. 

Mit dem Tod der letzten Zeitzeugen geht unmittelbares Erfahrungswissen unwiederbringlich verloren, und die Ereignisse verschwinden nach und nach aus unserem kollektiven Bewusstsein. Bald werden sie nur noch eines unter vielen anderen Kapiteln in unseren Geschichtsbüchern sein.

Immer wichtiger werden daher so genannte Egodokumente, wie Feldpostbriefe, Tagebücher und Bilder aus dieser Zeit. Sie öffnen ein Fenster und geben den Blick frei auf das Kriegserleben und Kriegsvergehen vergangener Generationen. Dass es sich dabei immer nur um exemplarische Momentaufnahmen und Einzelschicksale handelt, stört dabei nicht, kann doch mit ihnen immer auch eine Vielfalt von Sicht- und Verhaltensweisen dokumentiert werden. 

Diese Zeitzeugnisse zu erhalten und mit ihnen einen Ausgangspunkt für eine auch künftige Auseinandersetzung mit den Geschehnissen des Zweiten Weltkriegs zu schaffen, wird immer drängender. Stehen uns mit der Vielfalt digitaler Medien die technischen Voraussetzungen für ihren Erhalt durchaus zur Verfügung, fehlt es oft schon an der finanziellen Ausstattung, die bereits heute in den Archiven vorhandenen teilweise nicht unerheblichen Bestände zu erschließen. 

Als kritischer für Egodokumente dieser Art erweist sich aber häufig schon die mangelnde Kenntnis um die Bedeutung solcher familiengeschichtlicher Überlieferungen. Jeder Generationenwechsel, jede Haushaltsauflösung bergen letztlich die Gefahr, dass solche Dokumente entsorgt werden und damit der Nachwelt endgültig nicht mehr zur Verfügung stehen. Hierfür zu sensibilisieren, darin liegt der eigentliche Wert der Ausstellung und vergleichbarer Projekte.

Stefan Sauer, Heidelberg

Stefan Sauer sammelt seit Jahren Fotodokumente, Feldpostbriefe und Archivalien mit Bezug zum Maschinengewehr-Bataillon 10 (M10) der Wehrmacht. Ende 2021 erschien sein Buch »Gesichter des Krieges – Auf den Schlachtfeldern Europas 1939-1945«, in dem er die bislang unveröffentlichten Aufzeichnungen und Aufnahmen verarbeitete. Co-Autor des Buches ist der Fotojournalist Wolfgang Steche. Stefan Sauer ist Mitglied des Arbeitskreises Militärgeschichte e.V. (AKM).

zum Buch von Stefan Sauer

 

E-Mail von Christine und Kurt Rosenthal, 28.03.2022

... Gestern haben Kurt und ich es aber zum Glück doch noch geschafft.
Zu dieser wichtigen Ausstellung und dem gelungenen Begleitbuch möchten wir Euch ganz herzlich gratulieren. Es ist so wichtig, die Erínnerung an diese schreckliche Zeit aufrecht zu erhalten, obwohl es mal wieder kurz vor Torschluss ist, und die Menschheit offensichtlich nichts dazu lernt. Aber trotz aller Schrecken und düsteren Aussichten haben wir die Hoffnung, dass ein immer grösser werdender Teil der Menschheit Krieg, Macht -und Geldgier, Ökozid und Pandemie satt hat, und sich nun überlegt, was man an positiven Initiativen auf die Beine stellen kann ... Da sehen wir sehr viel Gutes und die Anteilnahme am Schicksal der Kriegsopfer ist zum Glück weltweit riesig. ...

Christine und Kurt Atelier Rosenthal  
Am Judensand 57 c, 55122 Mainz
www.rosenthal-art.com
www.schlori.de
www.altepatrone.net