Martin Humburg
Das Gesicht des Kriegs
Feldpostbriefe Von Wehrmachtssoldaten aus der Sowjetunion 1941-1944
Feldpostbriefe sollten eine "Waffe" sein - so wollte es die Propaganda des Dritten Reiches. Erfüllten die Wehrmachtssoldaten diese Erwartungen? Wie reagierten sie auf die Zensur? Was schrieben sie über Sieg und Niederlage, über den Kriegsalltag und das Kämpfen, über Kälte und Verzweiflung, über Sehnsucht und Liebe? Was dachten sie über den Feind, gaben sie sich als fanatisierte Anhänger des Regimes oder gingen sie vorsichtig auf Distanz? Und wie veränderten sich Einstellungen und Motive über die Zeit? Mit der psychologisch und historisch fundierten Untersuchung von Soldatenbriefen aus der Sowjetunion liegt erstmals ein systematischer Einblick in die Entwicklung dieser Quelle von 1941 bis 1944 vor.
Martin Homburg: Das Gesicht des Kriegs, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1998, 316 Seiten, ISBN: 3531132938
Jens Ebert
Feldpostbriefe aus Stalingrad
November 1942 bis Januar 1943
Als am 2. Februar 1943 die Schlacht um Stalingrad mit der Kapitulation der 6. deutschen Armee beendet wurde, hatten mehr als eine Million Menschen den Tod gefunden. Kaum ein Ereignis der Militärgeschichte hat sich ähnlich traumatisch in das Bewusstsein der Deutschen eingeprägt wie diese Schlacht und augenblicklich begann der Kampf um ihre historische Wertung und Deutung.
Zum 60. Jahrestag rief der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher im Deutschlandfunk Köln dazu auf, noch nicht veröffentlichte Briefe von Angehörigen der Stalingrad-Armee einzusenden. Rund 200 dieser bewegenden Zeugnisse, die die Hoffnungen und Ängste, Verdrängungsversuche, Strapazen und Entbehrungen spiegeln, sind hier publiziert und umfassend dokumentiert. In seinem Nachwort zeichnet Jens Ebert die Geschichte des »Mythos Stalingrad« nach, er benennt historische Linien, politische Intentionen und skizziert Deutungsmuster.
Jens Ebert: Feldpostbriefe aus Stalingrad: November 1942 bis Januar 1943, Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Januar 2006), Taschenbuch, 416 Seiten, ISBN-10: 3423342692
Stefan Sauer und Wolfgang Steche
Gesichter des Krieges
Auf den Schlachtfeldern Europas 1939 – 1945
»Gesichter des Krieges« ist das Ergebnis einer historischen Spurensuche. Anhand von Briefen, Fotos und Wehrmachtsakten wird die Einsatzgeschichte des Maschinengewehr-Bataillons 10 (M10) aus Pirmasens und seiner Angehörigen rekonstruiert und in den großen geschichtlichen Zusammenhang der Kriegsjahre 1939 – 1945 gestellt.
Die zeitgenössischen Briefe und Fotografien gewähren individuelle Einblicke in das Kriegsgeschehen und das Innenleben einer Gruppe von Männern. Sie dokumentieren deren Erleben und Befindlichkeiten während mehrerer Einsatzjahre an verschiedenen Kriegsschauplätzen im Westen und Osten Europas.
Das Buch erklärt den Zweiten Weltkrieg nicht neu. Aber es bietet den Leserinnen und Lesern eine andere Perspektive, als dies Gesamtdarstellungen oder wissenschaftliche Spezialstudien tun. Es stellt eine militärische Einheit ins Zentrum und unterlegt deren Kriegserleben mit reichhaltigem Brief- und Bildmaterial. Nach dem Tod der meisten Zeitzeugen des »Dritten Reiches« und des Zweiten Weltkrieges rückt dieses dunkle Kapitel deutscher und europäischer Geschichte spürbar weiter weg von unserer eigenen Gegenwart. Umso dringlicher erscheint die historische Dokumentation von Kriegsleid und Kriegsvergehen, unter anderem anhand konkreter Einheiten wie dem M10.
Egodokumente wie Briefe und Fotos führen den Leserinnen und Lesern die damaligen Wahrnehmungen und Deutungen einer ganzen Kriegsgeneration vor Augen und verleihen dem Zweiten Weltkrieg auf diese Weise wieder ein Gesicht.
Das vorliegende Buch dokumentiert einen Zwischenstand der Bemühungen der Autoren, die Geschehnisse um das Maschinengewehr-Bataillon 10 und seiner Angehörigen im Zweiten Weltkrieg zu dokumentieren. Leserinnen und Leser können sich an den Verlag (rhein-mosel-verlag@t-online.de) oder die Autoren (MGB10@web.de) wenden, wenn sie Feldpostbriefe, Bilder, Filme oder sonstiges Material mit Bezug zum Maschinengewehr-Bataillon 10 (M10) und/oder zu dessen Angehörigen für die weitere Dokumentation leihweise zur Verfügung stellen möchten.
Stefan Sauer und Wolfgang Steche: Gesichter des Krieges, Rhein-Mosel-Verlag, (2021) 168 Seiten, 132 Fotos, Hardcover, ISBN 978-3-89801-380-2, 29,80 EUR
Michel Hülskemper
Vater hat nie geschossen
Vater hat nie geschossen: Dieser Satz lebt bis heute in vielen Familien, wenn vom Zweiten Weltkrieg die Rede ist. Unsere Väter und Großväter haben als Soldaten der deutschen Wehrmacht vieles erlitten. „Zum Glück“, so haben sie uns Kindern hinterlassen, „zum Glück musste ich nie auf einen anderen Menschen schießen.“
Trotzdem bleiben Fragen. Unsere Soldatenväter hatten ein Gewehr in der Hand. Was haben sie getan? Wo waren sie überhaupt? Worüber haben sie geschwiegen? Und was ist mit den Frauen und Müttern: Was haben sie erlebt? Wie haben sie das alles überstanden?
Ich habe mich in meiner großen Familie auf die Suche nach Antworten begeben. Ich bekam die Chance, mit denen zu sprechen, die den Zweiten Weltkrieg selbst erlebt hatten. Diesen Schatz von Erinnerungen und Mitteilungen habe ich in meinem neuen Buch verarbeitet. So sind zwölf Geschichten entstanden über den Krieg und die Zeit danach: tatsächliche Begebenheiten, in freier Form erzählt.
Michel Hülskemper: Vater hat nie geschossen, Verlag BoD, 296 Seiten, Paperback, ISBN: 9 7837 4816 3275; Preis:12,00 Euro.
Online bestellen, ohne Porto- und Versandkosten, www.bod.de/buchshop/vater-hat-nie-geschossen-michel-huelskemper-9783748163275
Als e-Book: Verlag BoD, ISBN 978374941657; Preis: 6,99 Euro. https://www.bod.de/buchshop/vater-hat-nie-geschossen-michel-huelskemper-9783749416578